Der Goldene Herbst in Meran
Der Goldene Herbst in Meran läutet eine Zeit der kürzer werdenden Tage und des warmen Lichts ein, in dem die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge in Meran prachtvolle Schauspiele bieten, die Berggipfel vom ersten Schneefall glänzen, die Blätter der Bäume ihren Farbton ändern und die fröhliche Erntezeit beginnt. Die Luft riecht nach Äpfeln, Trauben und Heu, der Wind rauscht im Geäst und die Wege bedecken sich mit Kastanien und Laub. Die Welt scheint kurzzeitig aufzuleuchten und verführt zum Staunen und Träumen. Keine Zeit könnte besser für eine Reise geeignet sein, um vor dem Winter noch einmal ausgiebig das Naturspektakel auf sich wirken zu lassen, ein Glas Wein oder Bier zu trinken und in geselliger Runde über das Leben zu philosophieren.
Die Farbenpracht der Weinhänge in Meran erleben
Die Weinberge rund um Meran prägen die Landschaft entscheidend mit und bedecken die Hänge rund um die Kurstadt. Als traditionsreiches Anbaugebiet ist Südtirol für erstklassige Weinsorten bekannt, die durch ihr vollmundiges und fruchtiges Aroma abwechslungsreiche Geschmackserlebnisse gestatten. Der Wein gehört zur Südtiroler Brotzeit dazu, wird zu Käse, Speck und Wurst gereicht. Viele herbstliche Köstlichkeiten verführen zum Schlemmen und Probieren, während der Wein die Stimmung anregt.
Die Weinhänge entfalten eine kräftige und eindrucksvolle Herbstfärbung, die näher betrachtet schwere und goldene Reben zeigen. Vom Wellnesshotel Pienzenau aus ist der Weg nicht weit, um sich hinauf in die sonnenbestrahlten Bergebenen zu begeben. Da die Oktobertage im Meran noch relativ mild sind und angenehme Temperaturen offenbaren, ist der Spaziergang durch die farbenfrohe Natur entspannend und wohltuend. Während der Duft der reifen Trauben die Schönheit der Erntezeit untermalt, ist für viele Urlauber und Einheimische das Einkehren in die Weinkellereien und bäuerlichen Schenken gleichermaßen ein Vergnügen, wo die Verkostung frischer Weine ebenso üblich ist wie das Servieren herzhafter Speisen.
Törggelen und Weingenuss
In enger Verbindung mit dem Südtiroler Weingenuss steht das Törggelen. Es erinnert im Wortlaut leicht an das Torkeln und Schwanken im Rausch, hängt jedoch mit der wichtigen Tätigkeit der Weinherstellung zusammen. Es steht für die Weinpresse und stammt vom lateinischen Wort „torquere“ ab, das so viel wie „pressen“ heißt. In Meran können Urlauber so einige uralte Weinpressen bewundern, die noch mechanisch funktionieren und erst Mitte des 20. Jahrhundert durch moderne Verfahren abgelöst wurden.
Übriggeblieben ist der Brauch des Törggelens, der einst den Spätherbst einläutete und mit dem Besuch der Weinhändler beim Winzer zusammenhing, die ihre neuen Weine zu Verkostung anboten. Entsprechend ist die Weinernte in Meran mit dem Törggelen verbunden, bei dem die besten Weine zusammen mit köstlichen Speisen in urigen Hütten und Weinkellern aufgetischt werden. Zum großen Schlemmen gehört traditionell eine genüssliche und entspannende Wanderung durch die vom Herbst bunt gefärbte Landschaft dazu. Der Spaziergang an der frischen Luft weckt den Appetit und fördert die Gesundheit und Verdauung.
Über den Tappeiner Weg flanieren
Meran bietet als Kurort eine Vielzahl an Wegen und Promenaden, die das gemütliche Schlendern und das Erlebnis einer malerischen Landschaft ermöglichen. Neben den Meraner Lauben, der Altstadt und den Promenaden entlang der Passer gehört der Tappeiner Weg zu den beliebten sonnenreichen Flanierstrecken, der viel zum guten Ruf des angesagten Kurorts beigetragen hat.
Der einst durch den Arzt und Botaniker Franz Tappeiner gestiftete Spazierweg nimmt seinen Ausgang an der Gilfpromenade, führt an den Hängen des Küchelbergs vorbei und reicht über vier Kilometer bis nach Gratsch. Durch den Sonnenstand entfaltet sich im Herbst ein magisches Lichtspiel, während der Blick auf der alpinen und mediterranen Vegetation ruht. Hier wachsen Pinien, Magnolien, Feigenkakteen, Korkeichen, Olivenbäume, Zedern, Agaven, Bambus und Eukalyptus, die durch die abwechslungsreiche Anordnung die Landschaft zum Gemälde gestalten. Nicht umsonst gehört der Tappeiner Weg zu den schönsten Höhenpromenaden in Europa, mit der paradiesischen Szenerie des Alpenpanoramas im Hintergrund. Verschiedene Ausblickpunkte laden zum Erholen und Staunen ein.
Besichtigung der Brauerei Forst
Forst ist ein Ortsteil von Algund und liegt etwa auf einer Meereshöhe von 300 Metern. Es hat einen sehr ursprünglichen und ländlichen Charakter, der Erinnerungen an alte Zeiten weckt, als die Welt noch nicht so laut und lärmend war. Bekannt ist der Ort auch für seine Brauerei, die zu den größten in Südtirol und Italien gehört. Wer statt Wein lieber ein kühles und frisch gezapftes Bier trinkt, ist in Meran genau am richtigen Fleck. Hopfen, Gerste und Weizen sind durchaus gesunde Inhaltsstoffe, die ebenso ihre positive Wirkung entfalten wie sie die Stimmung heben. Die dazugehörige Südtiroler Küche schmeckt mit dem Glas Forst-Bier noch einmal besonders gut.
Die Brauerei Forst wurde 1857 von Franz Tappeiner gegründet, der auch die Promenadenwege gestiftet hat. Sie ist bekannt für ihre einzigartigen Bierspezialitäten, die eine lange Geschichte haben. Hier wird die klassische Braukunst noch gelebt, während überhaupt in der gesamten Umgebung meistens Forst-Bier auf den Tisch kommt. Das Bier ist auch über die Grenzen hinaus bekannt und mundet als Pils, Kronen oder Bock. Insgesamt gibt es sieben Sorten, die vor Ort probiert werden können.
Das erste Südtiroler Bier wurde bereits vor mehr als tausend Jahren gebraut, während die Herstellung nach alten Traditionen zum Geschmack beiträgt. Darüber hinaus ist die Bierbrauerei Forst ein beliebtes Ausflugsziel, das sich mit einer Besichtigung des dortigen Schlosses Vorst, der Führung durch die Brauerei und dem Besuch des dazugehörigen Biergartens verbinden lässt. Ein Lieblingsplatz der Meraner ist das Restaurant Forsterbräu, wo viele Familientreffen, Feierlichkeiten und Bierfeste stattfinden, auf dem spezielle Forstbiere, lokale Speisen und Live-Musik angeboten werden. Im Oktober geht es etwas ruhiger zu, mit köstlichen Gerichten und dem Törggelen. Zum Schluck Bier passt beispielsweise eine dicke Scheibe Kümmelbrot.