Törggelen: Schmausen in Meran & südtirol
Das Reisen im Herbst ist für viele Menschen ein Genuss. Die heißen Sommertemperaturen sinken, das Klima ist noch mild und angenehm und die Natur zeigt sich in prachtvollen Farben. Die Blätter der Bäume leuchten in roten, gelben und orangefarbigen Tönen, die Trauben hängen gelbbraun und dick von den Reben, der Boden wirkt wie mit Farbtupfern überzogen und ein Duft von Äpfeln, Kastanien, Wein und Heu liegt in der Luft.
Gerade Südtirol und die Umgebung von Meran bieten in der Herbstzeit das mediterrane Klima, das erholsam ist und den Sommer langsam ausklingen lässt. Dazu gibt es großartige Traditionen und Bräuche, die zwischen Oktober und November ihren Höhepunkt erreichen und die auch für Urlauber ein Erlebnis sind. Eines davon ist das beliebte Törggelen. Hier genießen die Südtiroler die Produkte ihrer Ernte, vor allen Dingen Kastanien, Hausgemachtes und Wein. In Meran und entlang der Weinstraße und im Eisacktal wird gefeiert und geschmaust, gelacht und getrunken. Denn das bedeutet das Wort „Törggele“, das von „Torggl“ und vom Lateinischen „torquere“ abstammt und eine Weinpresse bezeichnet. In vielen urigen Lokalen gibt es daneben nicht nur Wein, sondern zahlreiche leckere Traditionsgerichte, die hausgemacht besonders gut munden.
Törggelen – der alte Brauch in Südtirol
Gebratene Kastanien, Bauernbrot, Schweinebraten, Wurst, Sauerkraut, Speckknödel, ganze Schlachterplatten, Käse, Gerstensuppe und Krapfen – im Herbst darf geschlemmt werden und das tun die Südtiroler mit Leib und Seele. Dazu gibt es jungen Wein und vergorenen Traubenmost, der noch vor der Gärung gekostet wird. Für die Südtiroler ist diese Zeit die fünfte Jahreszeit. Üblich sind gemütliche Herbstwanderungen über die Meraner Promenaden, durch Wälder, Dörfer, Weingärten und Kastanienhaine, und das spätere Einkehren in urige Hof- und Buschenschänken.
Das Törggelen bedeutet zwar nicht Torkeln, der ausgiebige Weingenuss ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Entlang der Weinstraße darf nach Herz und Lust verkostet werden, besonders junge Weinsorten, die Bauern und Weinhändler aus eigenem Bestand anbieten. Die Tradition reicht weit zurück und fand seit jeher direkt nach der Weinlese und dem Weinpressen statt. Die moderne Variante verteilt sich auf die Meraner Lokale und Weinkeller, in denen Hausgemachtes wie Surfleisch, Rippchen, Sauerkraut und Knödel und andere kulinarische Köstlichkeiten angeboten werden.
Winzer und Weingenießer wiederum verkosten die neuesten Jahrgänge, wozu auch Gäste und Urlauber eingeladen sind. Es gibt die zwei bekannten Varianten, den Suser und den Nuier. Der Suser ist Traubenmost mit etwa 1 Prozent Alkohol aus den roten Trauben. Der Nuier ist neuer Wein, der bereits etwa 7 Prozent Alkohol aufweist. Die neuen Sorten werden sowohl als roter und weißer Wein angeboten, meistens mit einer Portion Kastanien. Die Südtiroler Landschaft bietet die idealen Voraussetzungen für den Weinanbau, so dass auch ganz neue Sorten probiert werden können. Das Gourmethotel Pienzenau liegt wunderbar zentral, um mitten im Geschehen zu sein und gleichzeitig, inmitten von Bergen und Tälern, Erholung und Ruhe zu finden. Ob Törggele-Party oder das gemächliche Speisen und Trinken, für jeden ist das Richtige dabei.
Frei fühlen, essen und genießen in Meran – Törggelen und Spaziergänge
In Südtirol ist der Herbst die milde Übergangszeit zwischen dem Sommer und dem Winter und steht für die Reife der Früchte und für die Erntezeit. Die Nächte werden klarer und kühler, die Tage kürzer und das Sonnenlicht verändert die intensive Farbe in das silbrig leuchtende Glitzern, das eine ganz eigene Atmosphäre schafft. Dazu strahlt die Landschaft in den schönsten Farben und der Ausblick von so mancher Aussichtsplattform reicht durch die klare Luft über viele Kilometer weit. Das können sich auch Besucher zunutze machen und die Weinverköstigungen und Lokalbesuche mit erholsamen Spaziergängen verbinden.
In Meran bedeutet Törggelen das Wandern und Besichtigen der schönsten Aussichtsplätze, während der Spaziergang in der herbstlichen Natur den Geist klärt und gleichzeitig den Appetit weckt. Frische Luft ist das beste Mittel, um Hunger und gute Laune zu bekommen. Viele Lokale und Weinschenken laden in der Herbstzeit zum Törggelen ein.
Im Eisacktal hat der Brauch die längste Tradition und findet in allen bäuerlichen Schänken statt. Die Tradition entstand als Dankeschön der Bauer an ihre Erntehelfer mit reichhaltigem Festmahl, bei dem sich jeder einmal ordentlich sattessen durfte. Für Romantiker und Genussmenschen ist nach dem Schlemmen der nächtliche Spaziergang eine Empfehlung. Das fördert nicht nur die bessere Verdauung, sondern ermöglicht auch die tiefe Atmung und das Bewusstwerden eines glücklichen Augenblicks.
Beim Törggelen darf das Besteck auch häufiger zur Seite gelegt werden. Erlaubt ist es, mit den Händen zu essen, so das Fleisch, die Rippchen oder Würste. Für Besucher empfiehlt sich das Tragen gemütlicher Kleidung und weiter Hosen, da die Speisen schmackhaft und reichhaltig sind.
Üblich ist die Bestellung von einem Liter Suser, dem gegorenen Traubenmost, der zugleich erfrischend und säuerlich ist, darüber hinaus das Aroma der Speisen wunderbar untermalt. Besondres gemütlich und urig wird es in den Schänken, die in Meran Teil der Initiative „Törggelen am Ursprung“ sind. Für den Brauch gilt, dass er immer dort stattfindet, wo Wein angebaut und gekeltert wird und wo Kastanien wachsen. Beides bietet Meran in unverwechselbarer Landschaft.