die 10 Highlights von Meran und Umgebung
Teil 2
Hier der 2. Teil der Highlights von Meran & Umgebung!
6. Die Pfarrkirche von Meran und der Meraner Dom
Meran ist die Stadt der Kirchen und Kapellen. Schon von weitem ist der Meraner Dom als St. Nikolaus Stadtpfarrkirche zu sehen, ein Gebäude, das seit 1980 unter Denkmalschutz steht und das Wahrzeichen der Stadt ist. Es war jedoch nicht immer so groß. Erst als Meran das Zentrum der Grafschaft Tirols wurde, begann der prunkvolle Ausbau im 13. Jahrhundert, wobei die Fertigstellung durch zahlreiche Schwierigkeiten verzögert wurde, so durch Überschwemmungen, durch die Pest oder ganz einfach durch fehlende Gelder. Die Einweihung fand dann endlich 1465 statt.
Beim Blick auf die Pfarrkirche könnte der Eindruck entstehen, es wäre Zeit im Überfluss dar. Sie besticht durch einen faszinierenden Glockenturm mit schmückender Kuppel und einer Länge von 83 Metern, der nicht nur eine Uhr, sondern gleich sieben auf einmal zeigt. Die Kirche ist ein rein gotisches Bauwerk und zeigt sich in zahlreichen Fresken, Glasfenstern und einem beeindruckenden Spitzenbogenportal von ihrer schönsten Seite. Die Pfarrkirche ist mit der St. Barbara Kapelle verbunden, einem achteckigen gotischen Bau, in dem heute die Gottesdienste stattfinden.
Die Geschichte hinter den sieben Uhren ist spannend und besonders für Besucher interessant. Zunächst besaß der Glockenturm nur vier Uhren, die den Sinn hatten, von allen Himmelsrichtungen aus sichtbar zu sein. Da Meran als Stadt jedoch immer mehr wuchs und so auch die Häuser höher gebaut wurden, war die freie Sicht von vielen Bereichen aus nicht mehr möglich. Die Stadt beschloss daher, den Glockenturm einfach höher zu bauen und weitere drei Uhren anzubringen. Damit war das Problem gelöst und der heutige Anblick gewährleistet. Der gemächliche Takt der Uhren dringt durch die wunderschöne Landschaft und unterstützt das Entschleusen der Zeit.
7. Die Gilfpromenade
Wer Meran besucht, kommt um den klassischen Spaziergang von der Gilfpromenade zum Tappeiner Weg nicht herum. Hier bietet sich ein berauschendes Naturschauspiel, das sich mit dem flüsternden Echo der Dichter verbindet. Das damals noch unwegsame Gelände konnte als Weg nur durch zahlreiche Felssprengungen angelegt werden und zog sich im Bau über sieben Jahre hin. Fertig war die Gilfpromenade 1887.
Sie führt von der Gilfschlucht am Steinernen Steg über die Gilfklamm und Periadriatische Naht der Ost- und Südalpen bis zum Stadteingang Merans und zeichnet sich durch viele exotische Gewächse und steile Hänge aus. Der Steinerne Steg ist dabei die älteste Brücke in Meran und überspannt die Schlucht in hohem Bogen, wobei sich Gilf- und Sommerpromenade verbinden.
Entlang dieser wildromantischen Promenade bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf die breite Schlucht, auf Felswände und tosendes Gewässer. In Meran ist der Weg als „Promenade der Poesie“ bekannt und bot einigen Dichtern die Ruhe und eine angenehme Sitzgelegenheit zum Verweilen und Nachsinnen. Die dortigen Bänke sind übersät mit zahlreichen Versen aus aller Welt. Einige davon stammen von bekannten Poeten, die sich zeitweise oder auch dauerhaft in Meran aufhielten.
8. Das Schloss Tirol
Das Schloss Tirol erhebt sich hoch über Meran und war die Stammburg der Tiroler Grafen. Das bayrische Adelsgeschlecht legte Wert auf den Ausbau, um damit auch die Erweiterung der eigenen Macht zu repräsentieren. Bezogen wurde das Schloss 1140, bis es unter Meinhard II. zur luxuriösen Residenzburg geriet, als Tirol eine eigenständige Grafschaft wurde.
Die Burg ist damit der Namensgeber des Landes und wuchs zum Zentrum der feudalen Macht heran. Erst im 15. Jahrhundert wurde es still um das Gemäuer, das damit zur altehrwürdigen Ruine geriet, die durch Restaurationsarbeiten wieder komplett erneuert wurde. Als beliebtes Ausflugsziel für Urlauber sind kulturhistorisch besonders die Kapelle und der Rittersaal interessant, die die romanische Kunst repräsentieren, während andere Bereiche bereits gotisch angehaucht sind.
Im Schloss Tirol gibt es die älteste Glasmalerei, eine holzgeschnitzte Kreuzigungsszene und wunderschöne frühgotische Wandmalereien. Den Weg zum Schloss Tirol hinauf ging auch die Kaiserin Sissi. Ein Ausflug bewirkte allerdings, dass sie sich den Fuß verstauchte. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, die Burg mehrmals zu besuchen. Einige kreative Inspirationen holte sich im Schloss Tirol auch der Maler Franz Marc. Das Glockenspiel der Burg ist heute wieder zu hören, nachdem die damaligen Glocken im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen wurden. Sie sind der heiligen Elisabeth und dem heiligen Pankratius geweiht. Beide waren die Patronen der Schlosskapelle.
9. Das Stadtmuseum Merans und die Totenmaske von Napoleon
Das Stadtmuseum Merans befindet sich in den prachtvollen historischen Gemäuern des „Palais Mamming“ am Pfarrplatz von Meran. Der Ausbau war notwendig, um die riesige Sammlung an Ausstellungsstücken unterzubringen und geeignet für Besucher zu präsentieren. Sie ist in den historisch bedeutsamen und neu restaurierten Sälen des Barockpalais zu besichtigen und enthält sogar eine der fünf Originaltotenmasken von Napoleon. Der kaiserliche Eroberer erlangte 1809 bei den Bauernaufständen die kurzzeitige Herrschaft über Tirol, nachdem sein Heer die Schlacht am Küchelberg verloren hatte.
Daneben gibt es zahlreiche weitere interessante Ausstellungsstücke. Für die Sammlung legte der Arzt Franz Innenhofer den Grundstein. Mittlerweile enthält sie über hunderttausend Objekte und über zwanzigtausend Fotografien, die einen Überblick über Historie und Stadtgeschichte ermöglichen, ebenso einige Werke der zeitgenössischen Kunst. Neben Napoleons Totenmaske können Besucher auch andere Unikate bewundern, so eine ägyptische Mumie, die Schreibmaschine des Schreibmaschinenerfinders Peter Mitterhofer oder die sudanesische Waffensammlung des berüchtigten Freiherrn und Abenteuers Slatin Pascha.
10. Der Pulverturm
Das letzte Relikt der einstigen Burg Ortenstein aus dem Mittelalter stellt der Pulverturm am Tappeiner Weg dar. Er bildete einen Teil der Meraner Stadtmauer und diente im Dreißigjährigen Krieg zur Lagerung des Schießpulvers. Dadurch erhielt er seinen Namen, beherbergte aber in schwierigen Zeiten auch die Meraner Bevölkerung, wenn diese im Kriegsgeschehen Zuflucht suchte.
Der Pulverturm besticht durch die viereckige und mit Zinnen besetzte Bauweise und ist etwa zwölf Meter hoch. Über eine breite Aussichtsplattform im oberen Bereich können Besucher das ganze Panorama der Meraner Altstadt erfassen und dabei den einen oder anderen alten Stein berühren, der Energie spendet. Die Plattform im Pulverturm ist im Inneren über eine sichere Stahlkonstruktion mit Treppenstufen erreichbar.