Archeoparc Südtirol - die Reise zu den Ursprüngen der Menschheitsgeschichte
Für Urlauber bedeutet Südtirol gleichzeitig Erholung und Abenteuer. Gerade das Meraner Land überwältigt in seiner Schönheit nicht nur Naturliebhaber, es hat auch eine einzigartige Erlebniswelt zu bieten und ist einer der wichtigsten Fundorte der ältesten, natürlich erhaltenen Mumie der Welt. Sie erhielt den Namen Ötzi und stammt aus der Kupfersteinzeit. Zu besichtigen ist Ötzi als Original im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen. Darüber hinaus gibt es im Meraner Land eine riesige Freianlage als Archeoparc im Schnalstal, ganz in der Nähe des Fundes. Hier wurde die Lebenswelt des berühmten Steinzeitmenschen realistisch nachgestellt und rekonstruiert.
Besucher können sich so in einzigartiger Weise auf die Spuren eines ganz anderen Zeitalters begeben. Die Steinzeit ist die älteste Epoche der Menschheitsgeschichte und so benannt, weil die Menschen vorwiegend Stein für Werkzeug, Waffen und Schmuck benutzten. Danach erfolgte ein Umschwung auf Eisen und Kupfer gegen Ende der Periode, in der auch Ötzi lebte. Auf dem riesigen Gelände finden sich viele Ausstellungsorte, die nicht nur den engeren Lebensraum widerspiegeln, sondern die gesamte Welt, wie sie vor mehr als 5.000 Jahren gewesen sein muss. Mit dazugehörigem Freilicht- und Aktivmuseum, mit einer prachtvollen Pflanzenwelt und liebevoll gestalteten Details erwacht der fossile Mann aus dem Eis hier schnell wieder zum Leben.
Die berühmteste Mumie der Welt – auf den Spuren von Ötzi
Ötzi ist 1991 in Tisenjoch in den Öztaler Alpen gefunden und schnell berühmt geworden. Die Nachricht war ein Ereignis und ging um die Welt. Die so hervorragend erhalten gebliebene Gletschermumie lag dort, wo sich das urige Schnalstal mit dem Ötztal verbindet und wo der Steinzeitmensch wohl seine letzten Lebensstunden zubrachte. Die Bergsteiger Erika und Helmut Simon stießen aus Zufall in einer Felsmulde auf die im Eis konservierte Leiche, von der sich dann herausstellte, dass sie bereits aus der Kupfersteinzeit stammte. Die Mumie wurde durch die an dieser Stelle kaum bewegliche Eismasse geschützt und durch den 1991 eher ungewöhnlich heißen Sommer freigelegt.
Ötzi wiegt etwa 13 Kilogramm und ist 1,54 Meter groß. Wahrscheinlich starb der Steinzeitmensch mit 45 Jahren durch eine Pfeilattacke im Nahkampf. Im linken Arm hat die Mumie Verletzungen durch einen Pfeilschuss, dazu Kratzer und Schnittverletzungen, und der Schädel weist eine stärkere Fraktur auf.
Die Geschichte um Ötzi ist fast genauso spannend wie ein Krimi. Auch das Erhalten der Mumie ist ein eigener Prozess und benötigt einen großen Aufwand. Damit der Gefriertrocknungsgrad beibehalten bleibt, wird etwa alle drei Monate warmes Wasser in Form eines feinen Nebels über der Mumie verteilt, während diese in einer Kühlzelle lagert. Das ermöglicht das Eindringen des Wassers in die Haut und eine dünnere Eisschicht auf dem Körper. Gearbeitet wird an einer Erhaltungsmöglichkeit durch Stickstoff.
Der Archeoparc als Erlebnisziel für Familien und Urlauber in Südtirol
Der Archeoparc in Schnals vermittelt darüber hinaus die gesamte realistische Lebensweise der Steinzeitmenschen, die etwa 3.300 Jahre v. Chr. im Schnalstal ansässig waren. Hier entsteht die Vegetation und Umwelt Ötzis noch einmal ganz neu, in der er sich bewegt und ums Überleben gekämpft hat. Daher ist es eines der beliebtesten Ausflugsziele im Meraner Land und liegt in der Nähe des Fundortes bei Tisenjoch und des Dorfes „Unser Frau“.
Der Archeoparc ist als Ergänzung zum Ötzi-Dorf in Umhausen und zum Ausstellungsort von Ötzi in Bozen gedacht und feiert mittlerweile das 20-jährige Bestehen. Besucher treffen auf eine einzigartige Landschaft und können auch aktiv am rekonstruierten Steinzeitleben teilnehmen. Es gibt Pfahlbauten und tolle Möglichkeiten zu töpfern, Brot zu backen, Fallen zu bauen oder sich im Bogenschießen zu üben. Eine der schönsten Ausstellungen ist die Stereo-Multi-Visionsschau in 3D, die die letzten Schritte Ötzis zeigt.
Das Ötzimuseum gibt es seit 30 Jahren. Hier lohnt die Betrachtung der Mumie, während im Archeoparc auch ein Blick auf die Kleidung und weitere Fundstücke möglich ist. Ötzi wurde in seiner gesamten Ausrüstung entdeckt, wobei Kleidung, Schuhe und Waffen besonders interessant sind. Gegenüber anderen Mumien weist Ötzi keine durch Bestattungsriten oder durch den Menschen verursachten Veränderungen auf. Das macht den Fund so einmalig und erlaubt eine sehr umfangreiche Forschung.
Mit der Unterkunft in Meran im Rosenhotel Pienzenau sind Erholung, Komfort und der Besuch im Freilichtbereich perfekt kombiniert. Der Archeoparc liegt etwa 30 Minuten entfernt und ist leicht zu erreichen. Von modernen Zeiten ist so eine wunderbare Zeitreise in die Kupfer- und Mittelsteinzeit möglich, wobei auch sichtbar wird, wie sich die Lebensart und Umwelt veränderte und welche Folgen das alles hatte.
Der Archeoparc beantwortet viele wissenschaftliche Fragen und vermittelt das Ganze mit Spiel und Spaß. Auf über 4.000 Quadratmeter Freigelände vereinen sich Theorie und Praxis in einer überwältigenden Landschaft. Gerade für Familien lohnt sich das abwechslungsreiche Mitmach-Programm. Auf fünfzehn markierten Wanderwegen durchstreifen Besucher das Gelände und die umliegenden Berge und lernen in einer Stunde mehr als in mehreren Jahren aus staubigen Wissenschaftsbüchern. Meran ist der beste Ausgangspunkt, um den Urlaub erholsam und abwechslungsreich zu gestalten, und dabei mehr über den Menschen und seinen Wandel in der Zeit zu erfahren.